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1. Geschichte des Altertums - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Geschichte der Römer. der sie in seine Hütte aufnahm und als seine Söhne auferzog. Herangewachsen, stürzten sie Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor wieder zum König von Alba Longa. Zugleich aber ^R°ms^faßten sie den Entschluß, auf dem Palatin eine Stadt zu gründen. Darüber aber, wer die Stadt beherrschen und wie sie heißen sollte, erhob sich ein heftiger Streit zwischen den Brüdern; und als Remus höhnte, daß die Mauer der neuen Stadt so niedrig sei, und schießlich über sie hinwegsprang, da zog Romnlns mit den Worten: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt!" das Schwert und erschlug den Bruder. 763. Um für die junge Stadt, deren Gründung von späteren Gelehrten in das Jahr 753 v. Chr. verlegt wurde, Einwohner zu gewinnen, errichtete Romulus auf dem k a p i t o l i n i s ch e n Hügel, der dem Palatin gegenüber liegt und zur Burg der Stadt gemacht wurde, eine F r e i st a t t für Verbannte und Abenteurer jeder Art. So füllte sich die Stadt, aber noch fehlten die Frauen. Da veranstaltete er ein Fest und Wettkämpfe, zu denen aus der Nachbarschaft viele Männer mit ihren Frauen herzuströmten; und während alle gespannt den Spielen zusahen, fielen auf ein von Romulus gegebenes Zeichen die Römer über die anwesenden Frauen her und raubten Der Sabiner- Erbittert über den Bruch des Gastrechts zogen die Sabiner, das r ts" mächtigste unter den geschädigten Völkern, gegen Rom; und eine blutige Schlacht wurde geschlagen. Schon war viel Blut geflossen, als plötzlich die geraubten Sabinerinnen sich zwischen die Streitenden stürzten und sie anflehten Frieden zu machen. In der Tat kam eine Einigung zustande. Die Sabiner siedelten sich auf dem Hügel Q u i r i n a l i s an, und beide Völker vereinigten sich zu einem Einheitsvolk. Die römische Königszeit. Verfassung. § 59. Die älteste Verfassung nnb die römische Religion. Der römische König war, wie die Könige des ältesten Griechenlands, oberster Heerführer, oberster Richter und oberster Priester. Wie den spartanischen Königen, so stand auch ihm ein Rat der Ältesten zur Seite, der Senat, in dem er den Vorsitz führte und dessen Meinung er einzuholen pflegte. Zur Entscheidung wichtiger Staatsangelegenheiten trat die V o l k s -Versammlung zusammen. An ihr nahmen nur die Freien Anteil; sie allein besaßen das Bürgerrecht; sie bildeten, da jeder zum Kampf für das Vaterland verpflichtet war, das Heer. Neben den Freien gab es in Rom noch hörige Leute und Sklaven. Die Hörigen, Klienten, waren Schutzgenossen vornehmer Geschlechter, unter deren Schutz sie den Acker bebauten

2. Geschichte des Altertums - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Vrand Rc>ms. Tie Beendigung der Ständekämpfe. 63 wegen seines Hochmuts verrufenen Patriziergeschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schöne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gemalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf sein Betreiben als seine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschloß sich ihr greiser Vater Virginius zu einer fürchterlichen Tat; er führte die Tochter, als wolle er von ihr Abschied nehmen, beiseite und stieß ihr ein Messer, das er von einer der dort am Forum befindlichen Fleischbänke wegnahm, in das Herz. Diese Tat entflammte die Wut des Volkes. Zum zweiten Male soll die Plebs aus Rom hinaus nach dem heiligenberg gezogen sein; und nicht eher kehrte sie zurück, als bis die Decemvirn gestürzt worden waren. Wenige Jahre nachher errang die Plebs ihren dritten Sieg. Das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Das Ehe- gesetz Ter Brand Roms. Die Beendigung der Ständckämpfe. § 07. Der Einfall der Gallier. Die nächsten Jahrzehnte waren erfüllt von Fehden mit den Nachbarvölkern. Folgenreich war es besonders, daß die Römer nach zehnjähriger Belagerung unter Führung des F u r i u s Eroberung Camillus die Stadt Veji einnahmen. Seitdem war Rom die Haupt-stadt der umliegenden Landschaft. Da wurde Rom einige Jahre später durch einen Angriff der G a l l i e r, die in großen Schwärmen die Alpen überschritten und Oberitalien erobert hatten, in die größte Bedrängnis gebracht. Es waren wilde, hochgewachsene Gestalten, die im Kampfe den Oberkörper gern nackt trugen und sich mit goldenen Armringen und Halsketten zu schmücken liebten, Krieger von ungestümer Tapferkeit, aber ohne Zucht und nicht an Gehorsam gewöhnt. In der Gegend derallia, eines kleinen Nebenflusses des Tibers, traten ihnen Schlacht an die Römer entgegen, wurden aber völlig geschlagen. Die Stadt Rom war bcc ®nia‘ außer dem Kapitol, wo eine Besatzung verblieb, nicht zu retten. Die Bevölkerung verließ die Stadt, und nur achtzig greise Senatoren, die den Untergang Roms nicht überleben mochten, blieben zurück, nahmen, in die Toga gehüllt, in ihren Häusern Platz und ließen sich hier von den einbrechenden Barbaren niebermachen. Rom würde niebergebrannt. Brand Romi Nun belagerten die Gallier das Kapitol, ohne es jedoch nehmen zu können. Einst zwar gelang es ihnen in dunkler Nacht bis fast zum Gipfel emporzuklimmen; da erhoben zum Glück Roms die heiligen Gänse der Juno ein lautes Geschrei und weckten dadurch Marc usmanlius, der eilend herbeikam, um den ersten der Feinde und mit ihm die übrigen hinunter-

3. Geschichte des Altertums - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der Samniterkriege. 65 Männer sich um Ämter bewerben. Bald schlossen sich die Familien, deren Mitglieder die hohen Staatsämter zu bekleiden pflegten, zu einem neuen Adel, iinetn Amtsadel, zusammen, der sowohl patrizische wie plebejische Amtsadi. Geschlechter umfaßte. Unter dieser Verfassung hat das römische Volk Glänzendes geleistet; innerlich geeint, waffentüchtig, in seinen Sitten einfach und unverdorben, opferfteudig und vaterlandsliebend, wurde es unter der Führung tüchtiger Feldherren und kluger Staatsmänner zum herrschenden Volke unter den Völkern der antiken Welt. Zunächst gewinnt es die Herrschaft über Italien. Seit dem Jahre 266 breitet es durch schwere, aber glücklich beendete Kriege seinen Einfluß über die übrigen Länder des Mittelmeeres aus. Die Zeit der Samniterkriege. § 69. Das tapfere, freiheitliebende Bergvolk der S a m n i t e r war • „. , f ©omnttcr* dasjenige Volk, das den nach der Beherrschung Italiens strebenden Römern fxteße- am tapfersten widerstand. D r e i K r i e g e sind nach der Überlieferung mit ihnen geführt worden. Ferner fällt in jene Zeit ein Krieg mit den^"n-rkri-g Latinern, die bisher treue Bundesgenossen gewesen waren. Aus dem Latinerkriege wird uns berichtet von der echten Römertugend, welche die beiden Konsuln Titus Manlius Torquatus und Publiusdeciusmus bewiesen. Manlius ließ seinen Sohn, der sich gegen sein Verbot in einen Zweikampf mit einem vornehmen Latiner eingelassen hatte, obwohl er gesiegt hatte, hinrichten. Decius entschloß sich in der Schlacht am Vesuv, als die römische Schlachtreihe wankte, sich für sein Volk zu opfern; nachdem er von einem Priester sich und zugleich das feindliche Heer den unterirdischen Göttern hatte weihen lassen, stürzte er sich unter die Feinde und starb den Heldentod. Sein Beispiel entflammte die Seinen, es ihm nachzutun, und so wurde der Sieg gewonnen. Der Krieg endigte mit der Unterwerfung der Latiner. Weit bedeutsamer ist der zw eite Samniterkri eg, der sich mit wechselndem Glücke über zwanzig Jahre lang hinzog. Der schwerste di ser Kriege aber war der dritte Samniterkrieg; denn in btcf :m standen dm Römern die meisten Völker des mittleren Italiens gegenüber. In der entscheidenden Schlacht bei Sentinum in Umbrien opferte sich der Konsul Decius Mus wie einst sein Vater für das Vaterland; nun faßten die Römer wieder Mut, und der Sieg wurde gewonnen. «rubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. 1. ö Aufl. 5

4. Geschichte des Altertums - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Punische Krieg. 264—241. 67 kämpften mit großer Tapferkeit; erst als Pyrrhus die Elefanten ins Feld führte, flohen sie. Pyrrhus erkannte ihre Tapferkeit wohl an; „mit solchen Soldaten", sagte er, „wollte ich die Welt erobern!" Doch hoffte er sie so eingeschüchtert zu haben, daß sie zum Frieden bereit wären, und schickte als Unterhändler den gewandten Redner C i n e a s nach Rom. Schon war der ®illca5-Senat unter dem Eindruck seiner klugen Worte zum Frieden geneigt, da ließ sich der greise Appius Claudius mit dem Beinamen C ä c u s, d. H. der Blinde, der Erbauer der appischen Straße, in die Versammlung tragen und erinnerte die Senatoren an die Ehre Roms, die ihnen nicht gestatte mit Pyrrhus zu verhandeln, ehe er nicht den Boden Italiens verlassen habe. In diesem Sinne faßte der Senat seinen Entschluß und wies Eineas aus; dieser soll nachher gesagt haben, der Senat sei ihm wie eine Versammlung von Königen erschienen. Im Jahre 279 wurde bei A s k u l u m in Apulien eine zweite Schlacht ^ulum** geliefert. Wieder siegte Pyrrhus, aber er erlitt so starke Verluste, daß er in die Worte ausbrach: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Er hoffte nichts mehr von dem italischen Krieg und ging nach S i z i l i e n, um dort gegen die Karthager zu kämpfen. Nach Italien zurückgekehrt, wurde er von den Römern bei B e n e v e n t geschlagen. Da gab er den Krieg auf, ließ ®£cfenbtet in Tarent eine Besatzung zurück und kehrte nach Epirus zurück. Drei Jahre später fand Pyrrhus in Griechenland den Tod; so übergäbe von endete sein Abenteurerleben. In demselben Jahre räumte die von ihm Äieb*ara-zurückgelassene Besatzung Tarent, das nun an die Römer fiel. _ Jur Jahre 266 unterwarfen die Römer die letzte Landschaft Unter-266. italiens, die noch unabhängig war, Kalabrien. Damit war die Eroberung der Halbinsel bis zum Flusse Rubikon vollendet. 2. Das Zeitalter der Eroberung der Mittelmeerländer. 266-133. Der erste punische Krieg. 264-241. § 72. Karthago. Zwei Jahre, nachdem die Eroberung Italiens voll- Karthago, endet worden war, geriet Rom mit den Puniern, den Bewohnern Karthagos, in einen langwierigen Krieg. Karthago war eine Kolonie der Phönizier und nach der Sage von der aus Tyrus stammenden Königin Dido gegründet. Infolge seiner überaus günstigen Lage war es allmählich die größte Handelsstadt der Westhälste des Mittelmeers geworden. Es hatte aber zugleich ein ausgedehntes Reich gegründet; nicht nur die benachbarten 5*

5. Geschichte des Altertums - S. 26

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Geschichte der Griechen. die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten: Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren. Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte. Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-

6. Geschichte des Altertums - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der dritte Perserzug. 480 und 479. 27 einigkeit, ob man in Salamis bleiben oder fiel) noch weiter zurückziehen sollte. Themistokles stellte ihnen vor, daß kein Ort zur Schlacht günstiger fei als der enge Sundvon Salamis, wo der Feind feine Übermacht nicht entfalten könne. Als trotzdem die Abfahrt beschlossen wurde, griff er zu einer List; er lieh durch einen treuen Sklaven dem Perserkönig sagen, er sei sein Freund und rate ihm die Griechen sofort zu umzingeln und anzugreifen; wenn er dies tue, so fei ihm der Sieg sicher. In der Tat ließ Xerxes jetzt auch den westlichen Ausgang des Sundes durch ferne Schiffe absperren; Aristides meldete es, der in der Stunde der Gefahr zurückkehrte. Nun mußten die Griechen kämpfen. Uber 300 Schiffe hatten die Griechen, mehr als die doppelte Anzahl der eciiami*-Feind. Ein Trompetenstoß vom griechischen Admiralschiff gab das Zeichen zum Angriff; dann schlugen die Ruder in die Flut, der Schlachtgefang erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Die Griechen, vor allen die Athener, kämpften mit der größten Tapferkeit; aber auch die Perser, deren König von einem Bergvorfprung aus den Gang der Schlacht beobachtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getümmel, in dem es darauf ankam, das Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den Grund zu bohren, ihm durch eine geschickte Wendung die Ruder abzubrechen oder es zu entern. Endlich durchbrachen die Athener zuerst die feindliche Reihe; und nun wichen allmählich allenthalben die Perser zurück und flüchteten unter starken Verlusten an die Küste. Die Griechen hatten einen glänzenden Sieg errungen. Noch war der Krieg nicht beendigt. Zwar Xerxes selbst begab sich auf den Heimweg. Aber er ließ Mardonius mit dem Landheer zurück; dieser bezog in Thessalien Winterquartiere. § 29. Platää und Mykale. 479. Die Athener konnten für den Winter in ihre Heimat zurückkehren; aber im Frühling 479 wurde Attika zum zweiten Male verwüstet, und wiederum flüchteten die Athener noch Wtas. Salamis. Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von dem Spartaner Paufanias. Mardonius nahm Aufstellung in der Ebene Böotiens; bei der Stadt Platää kam es zur Schlacht. Der Tod des Mardonius, der auf weißem Rosse in der Mitte der Seinen focht, entschied den Kampf. Das feindliche Lager wurde erstürmt und gewaltige Beute gemacht. Die Griechen errichteten auf dem Schlachtfeld ein Siegeszeichen, dem delphischen Apollo aber weihten sie einen goldenen Dreifuß, der auf einer hohen, ehernen, schlangenförmigen Säule ruhte. Die Reste des feindlichen Heeres flüchteten durch Thessalien und Maeedonien der Heimat zu.

7. Geschichte des Altertums - S. 50

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Geschichte der Griechen. § 51. Alexanders Ausgang. Nach der Rückkehr feierte Alexander zu Susa mit großem Glanz seine Vermählung mit einer zweiten Gemahlin, der Tochter des Darius, S t a t i r a; durch diese Heirat erschien er in. den Augen der Asiaten gleichsam als Erbe des letzten Perserkönigs. Zugleich mit ihm nahmen auf seinen Wunsch viele seiner Macedonier persische Frauen; auch auf diese Weise suchte der König beide Volksstämme zu verschmelzen. Als er darauf einen Teil seiner alten Soldaten in die Heimat entlassen wollte, hätte der Unwille beinahe zu einer Empörung geführt; doch wurde er des Aufstandes Herr. Er war der Beherrscher eines ungeheuren Reiches geworden, in welchem er für Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und des Rechts sorgte, die Arbeit des Landmanns, des Handwerkers, des Kaufmanns schützte. Weithin erscholl die Kunde von seiner Macht und seinem Ruhme; in Babylon, wo er eine Zeitlang seine Residenz nahm, empfing er selbst von den Karthagern und von den italischen Völkerschaften Gesandte. Aber seiner Regierung war keine lange Dauer beschieden. Zuerst starb sein vertrautester Freund, den er gern seinen Patroklus nannte, H e p h ä st i o n, und wurde von ihm tief betrauert und mit ungeheurer Pracht bestattet. Dann wurde er selbst im Jahre Alexanders 323 von einem tödlichen Fieber ergriffen. Als das Ende nahe war, ver-Tod 323. jstn^en jejne Soldaten ihn noch einmal zu sehen; Mann für Mann zogen sie an dem Lager des sterbenden Helden vorüber, der sie nur noch mit dem Blick der Augen zu grüßen vermochte. Er starb kinderlos; seinen Feldherren, die ihn fragten, wem er sein Reich hinterlasse, soll er geantwortet haben: dem Würdigsten. Er war bei seinem Tode erst dreiunddreißig Jahre alt. Die Reiche der Diadochen. § 52. Auf Alexanders Tod folgte ein kriegerisches Zeitalter. Zunächst erhob sich Athen, von dem Gedanken der Freiheit Griechenlands noch einmal begeistert; und andere griechische Staaten schlossen sich ihm an. Aber nicht lange konnte die Stadt der macedonischen Übermacht widerstehen und Tod de» ergab sich. Demosthenes, der das Haupt der Erhebung gewesen war, rrmosthen-r. ^ qu^ eine fieine Insel, wo er in dem Tempel des Poseidon Zuflucht suchte; als er sich auch hier von den Häschern erreicht sah, gab er sich selbst den Tod durch Gift, das er in seinem Schreibgriffel bei sich trug. D!- Viel furchtbarer waren die Kriege, die zwischen den Feldherren des Staate,'" verstorbenen Herrschers, den Diadochen, d. h. Nachfolgern, geführt wurden. Aus diesen Jahrzehnte dauernden Kämpfen gingen endlich drei

8. Geschichte des Altertums - S. 75

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Begründung der römischen Herrschaft im Osten. 75 Bald gingen die Römer auch gegen den zweiten der drei großen Diadochenstaaten vor, gegen Syrien. Dessen König A n t i o ch u s war Anitochu» tiott stiert. ein eitler Fürst, der ein schlaffes Genußleben sührte und dem es an persönlicher Tatkraft gebrach; aber er hatte damals Hannibal an seinem Hofe. Dieser gewaltige Mann hatte binnen wenigen Jahren seine Vaterstadt durch seine Tatkraft wieder zu heben verstanden, bis der besorgte römische Senat seine Auslieferung verlangte; da hatte er Karthago verlassen und war in die Fremde gegangen, ohne den Kampf gegen Rom aufzugeben. Auch dieser Krieg indessen endete mit dem Siege der Römer. Erst Zwölf Jahre waren seit der Beendigung des zweiten punischen Krieges vergangen, und schon war Rom auch in den Ländern des östlichen Mittelmeers die herrschende Macht geworden. Von den drei Großstaaten, die <tus Alexanders des Großen Weltreich hervorgegangen waren, war M a c e -Konten zur Untertänigkeit gezwungen, Syrien war besiegt, Ägypten stand unter dem Einfluß Roms. Die kleineren Staaten vollends, so das tunstberühmte Königreich Pergamon und der Freistaat Rhodus, damals eine wichtige Handelsstadt, schlossen sich auf das engste an Rom an. In dieser Zeit, da Rom der Weltherrschaft entgegenging, fand sein großer Gegner Hannibal den Tod. Er hatte nach des Antiochus Bc- ^Jsva« fiegung dessen Hof verlassen und sich schließlich zu dem Fürsten Prusias von Bithynien, einer Landschaft im nordwestlichen Kleinasien, begeben. Aber auch hier wurde er von dem Haß der Römer aufgesucht, die seine Auslieferung forderten. Als er seine Wohnung von Bewaffneten umstellt sah, nahm er Gift. Er hatte den Schwur, den er einst seinem Vater geleistet hatte, bis zum letzten Atemzüge gehalten. § 80. Scipio imb Cato. In demselben Jahre wie Hannibal, 183, @cw. schied der Sieger von Zama, Publius Cornelius Scipio, aus dem Leben. Auch er starb nicht in seiner Vaterstadt, die er vielmehr im Unwillen verlassen hatte. Er hatte nicht wenige Gegner in Rom; manche warsen ihm Stolz und Hoffart vor, andere, daß er sich in einer Weise, die einem Römer nicht gezieme, mit griechischem Wesen und der griechischen Sprache und Literatur befreundet habe. Verleumderische Volkstribunen klagten ihn an, er habe Staatsgelder unterschlagen. Da erschien er mit den Rechnungsbüchern in der Hand auf der Rednertribüne; anstatt sich aber mit ihrer Hilfe zu rechtfertigen, zerriß er sie und rief dem Volke zu, heute sei der Jahrestag des Sieges von Zama; wer den Göttern dafür dankbar sei, möge mit ihm zum Tempel des kapitolinischen Jupiter empor-

9. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Geschichte de- Orients. waltiger Eroberer, der auch Jerusalem 586 zerstörte, dem Reiche Juda ein Ende machte und die Inden in die Gefangenschaft nach Babylon führte. Aber er war auch ein bedeutender Regent, der die verfallenen Kanäle wiederherstellte, in Babylon prächtige Bauten aufführte und die Stadt durch eine gewaltige Mauer schützte. Die Perser. § 5. Cyrus, der Gründer des Perserreichs. Auf dem Hochlande von Iran hatten sich Völker indogermanischen Stammes niedergelassen, unter denen vor allem die Meder und Perser zu nennen sind. Sie waren Völker, die das Reiten und Bogenschießen über alles schätzten, zugleich aber den Boden bebauten und durch künstliche Bewässerung und Anpflanzung von Fruchtbäumen die Steppe zurückzudrängen suchten. Sie kannten Götter des Lichts und der Finsternis, der Wahrheit und des Truges, des Guten und Religion.des Bösen. Als oberster der guten Götter erschien ihnen Ormuzd (Ahu-rarnazda), als oberster der bösen Geister Ahriman (Angramanjus). Ihre Religion, als deren Stifter sie Z a r a t h u st r a (Zoroaster) verehrten, verlangte von jedem einzelnen, in dem großen Kampfe der guten und bösen Geister Partei zu ergreifen und für das Wahre und Gute einzutreten. Nach dem Sturze von Ninive waren die M e d e r das herrschende Volk »Vw«, in Iran. Bald aber erhoben sich gegen sie die P e r s e r unter ihrem König Cy ru s und stürzten um 550 ihre Herrschaft. Die Sage erzählt, Cyrus sei der Enkel des letzten Mederkönigs Astyages, der Sohn seiner Tochter Mandant gewesen; Astyages habe ihn einer bösen Vorbedeutung wegen auszusetzen befohlen, aber er sei gerettet und im geheimen aufgezogen worben und habe ihn später vom Throne gestoßen. ns «röfii! Bald hatte Cyrus auswärtige Kriege zu fuhren. König Krösus von ' "' Lydien zog über den Halysfluß nach Osten, um ihn anzugreisen; er hatte vorher das delphische Orakel befragt, welches ihm die zweideutige Antwort gegeben hatte: wenn Krösus den Halys überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören. Aber er mußte sich zurückziehen; dann wurde er bei seiner Hauptstadt Sardes völlig geschlagen, die Stadt erstürmt und er selbst gefangen genommen. Cyrus wollte, wie die Sage erzählt, den Lyderkönig aus einem Scheiterhaufen lebendig verbrennen lassen. In diesem Augenblick erinnerte sich dieser des weisen Atheners S o l o n, der ihm einst gesagt hatte, niemand sei vor seinem Tode glücklich zu preisen, und rief dreimal feinen Namen. Cyrus wurde aufmerksam; Solons Wort machte tiefen Eindruck auf ihn, und er begnadigte den Krösus und behielt ihn an seinem Hofe. Ganz Kleinasien aber wurde eine Provinz des Perserreiches. Auch die

10. Geschichte des Altertums - S. 13

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Vorzeit. 13 welche die Gabe der Weissagung besaß, und viele andere Frauen als Sklavinnen in die Gefangenschaft geführt. Den in die Heimat zurückkehrenden Griechen aber war mancherlei Ver- Cbweu* hängnis beschieden. Odysseus wurde durch Stürme verschlagen. Bei den Cyklopen, die man sich später am Ätna in Sizilien wohnend dachte, bei den Lästrygonen, auf der Insel der Circe erlebte er märchenhafte Abenteuer, stieg in die Unterwelt hinab und lernte die Scylla und die Charybdis kennen; er verlor endlich alle seine Gefährten, welche sich an den Rindern des Helios, des Sonnengottes, vergriffen und den Zorn der Gottheit auf sich geladen hatten, und brachte lange Jahre auf einer Insel bei der Göttin Kalypso zu. Endlich erhielt er von ihr die Erlaubnis zur Heimkehr, aber sein Floß wurde von Poseibon zertrümmert, und mühsam rettete er sich nach der Insel S ch e r i a, von wo ihn der König der Phäaken, Alcinous, nach Jthaka geleiten ließ. Hier tötete er mit Athenes Hilfe, unterstützt von seinem Sohne T e l e m a ch u s und dem treuen Sauhirten Eumäus, die Feier, welche seine Gemahlin Penelope bebrängt und wie Herren auf seinem Besitztum geschaltet hatten. Trauriger noch war das Los Agamemnon s. Er ward nach der Rückkehr von seiner Gemahlin Kly'ämnestra und ihrem Helfershelfer Ägifthns ermordet. Den Mord rächte später sein Sohn Orestes, indem er seinem Freunde Pylades zusammen die Mutter erschlug. Dasür aber wurde er von furchtbaren Rachegeistern, den Erinyen, verfolgt und sand erst Erlösung, als er sich aus das Geheiß des belgischen Orakels nach Athen begab, wo er durch einen von Athene selbst berufenen Gerichtshof, den Are opa g, freigesprochen wurde. Die Borzeit. § 13. Von der griechischen Vorzeit berichtet uns kein Geschichtschreiber; nur in den unsterblichen Epen Homers, der Ilias und Odyssee, finden sich Nachklänge jenes Zeitalters, obwohl sie erst im neunten und achten Jahrhundert entstanden sind. Dagegen haben uns die Aus-grabungen, die nach dem Beispiel und Vorbild Heinrich Schliemanns an den verschiedensten Stellen der griechischen Erde stattgefunden haben und stetig fortgesetzt werden, merkwürdige Aufschlüsse über jene Zeit gegeben. Auf dem Hügel von I l i o s haben wirklich im zweiten Jahrtausenb v. Chr. nacheinander mehrere Städte gestanben, die mit starken Mauern umgeben waren und teilweise durch Feuer zerstört worden sind. In Mykene und T i r y n s erhoben sich einst Königsburgen, deren mächtige Umfassungsmauern
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